Der schnellste 100- jährige 100-Meter-Sprinter
der Welt - von Freunden auch "Rabinoblitz" oder
"Fliegender Phil" genannt - sicherte sich diesmal auch
den Eintrag ins Guinness-Buch der Rekorde. Vor einer Woche war
dem rüstigen Sportler diese offizielle Anerkennung noch versagt
worden, weil die elektronische Zeitmessung versagt hatte.
Pro Woche 25 Kilometer
Ein Stromausfall hatte sie lahm gelegt. Dabei hatte
Rabinowitz mit handgestoppten 28,7 Sekunden seine bisherige
Bestzeit aufgestellt. Der Südafrikaner, der im Februar seinen
100. Geburtstag gefeiert hatte, ließ sich davon jedoch nicht
entmutigen. "Jetzt erst recht", lautete die Devise des
schnellsten Opas der Welt, der nach Medienberichten auch den
Weltrekord als ältester Geher innehat. So recht vorbereitet
hatte er sich diesmal aber nicht. "Ich habe wenig Freizeit,
müssen Sie wissen", gestand er Journalisten. Zur Übung läuft
er allerdings jede Woche zwischen 20 und 25 Kilometer.
Aufstehen, arbeiten, laufen
Sein typischer Tagesablauf sieht so aus: "Als erstes
gehe ich morgens in die Küche und presse mir vorm Frühstück
ein paar Orangen aus, und ich vergesse auch nie, nach jedem Mahl
einen Apfel zu essen. Danach muss ich dann bei meiner Tochter
arbeiten, wo ich als Buchhalter beschäftigt bin. Nach dem
Mittagessen gehe ich dann meist laufen", berichtete er
einem Reporter der "Sunday Times".
Der weißhaarige Brillenträger mit dem gewinnenden Lächeln
bewundert - wie die meisten seiner Landsleute - den 86 Jahre
alten Ex-Präsidenten Nelson Mandela. "Ich glaube, der hat
ohne Bosheit alles überwunden, was ihm im Leben passierte - er
hat eine positive Haltung." Die hat sich Rabinowitz auch
selbst bewahrt. An unangenehme Dinge kann er sich nach eigenem
Eingeständnis nicht erinnern, obwohl er sich selbst geistige
und körperliche Fitness attestiert. Selbst Auto fahren kann er
noch - "obwohl ich das nicht brauche, da ich stets
hingebracht und abgeholt werde, wo immer das sein mag."
130-Jährige ins Guiness-Buch?
Obwohl seine Heimat Südafrika eher als junge Nation gilt,
pocht der Kap-Staat auch bei einem anderen Altersrekord an die
Pforten der Autoren des Guiness-Buchs der Rekorde. Denn an dem
Wochenende, an dem Rabinowitz ohne offizielle Anerkennung den
100-Jährigen-Sprint- Weltrekord brach, feierte eine Südafrikanerin
im Norden des Landes Geburtstag. Pass und Geburtsurkunden weisen
aus, dass sie 130 Jahre alt ist. Die Verhandlungen mit dem
Guiness-Buch dauern in ihrem Fall allerdings noch an.
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